Aufgelöste Einheiten der Bundeswehr

Die Ziffer der Bataillone zeigte jeweils ihre Unterstellung unter eine der zwölf, später 14 Divisionen des Feldheeres an. Das Panzeraufklärungsbataillon 1 unterstand z. B. der 1. Panzerdivision, das Panzeraufklärungsbataillon 7 der 7. Panzerdivision usw. In diesem Sinne war 8. Division die 1. Gebirgsdivision. Dieser Division unterstand demzufolge das Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8, wobei sich das Präfix aus der Unterstellung unter die Gebirgsdivision ergibt, das Bataillon selbst aber uneingeschränkt zur Panzeraufklärungstruppe gezählt wurde. Die 9. Division war die 1. Luftlandedivision. Dieser war jedoch nur eine Luftlandeaufklärungskompanie (Luftlandpanzeraufklärungskompanie 9) unterstellt; ein (Luftlande-)Panzeraufklärungsbataillon 9 wurde also nicht aufgestellt. Die beiden nach 1990 aufgestellten Panzeraufklärungsbataillone in Ostdeutschland erhielten zunächst keine diesem Schema entsprechende Bezeichnung, u. a. weil die neu aufgestellten Divisionen zunächst nicht als 13. und 14. Division firmierten; stattdessen erhielten die beiden Bataillone zunächst die Nummern 70 und 80, die sich aus ihren Wehrbereichen VII und VIII ergaben. Später wurde diese Bezeichnungen entsprechend angepasst und folgten den Konventionen der anderen Bataillone. Mit der deutlichen Verkleinerung des Heeres und den einhergehenden Umstrukturierungen beginnend etwa Mitte der 1990er Jahre wurde diese stringente Bezeichnungskonvention aufgehoben. Aus Traditionsgründen behielten die Bataillone bei Unterstellungswechseln meist ihre Bezeichnung. Die Bataillonsnummer der verbliebenen Panzeraufklärungsbataillone vor Eingliederung dieser Truppengattung in die Heeresaufklärungstruppe deutete daher heute meist nur noch auf die Herkunft des Bataillons hin, meist aber nicht mehr auf dessen tatsächliche Unterstellung unter eine der Divisionen. Mit Aufstellung der Heeresaufklärungstruppe wurden die meisten der verbliebenen Panzeraufklärungsverbände- und Einheiten in Aufklärungsbataillon und Aufklärungskompanie umbenannt. Ihre Nummer blieb aber überwiegend aus Traditionsgründen erhalten.  

PzAufklBtl 1
01.10.1958  Aufstellung in Augustdorf aus Teilen PzAufklBtl 7 und 4
ab Feb.1959 Braunschweig
Auflösung 16. Juni 1994

PzAufklBtl 2
01.06.1958  Aufstellung in Fritzlar durch Erweiterung der PzAufklKp 2 (PzAufklBt. 3)
ab Nov. 1962 Hessisch Lichtenau
Auflösung 25. September 1996

PzAufklLehrBtl 3
01.08.1956  Aufstellung in Lingen

ab 1959 Lüneburg  PzAufklLBtl 3
Übernahme des Lehrauftrages vom 1997 aufgelösten PzAufklLehrBtl 11
2008 Umbenennung in AufklLehrBtl 3 „Lüneburg“

PzAufklBtl 4
01.04.1957  Aufstellung in Weiden aus Teilen PzAufklBtl 367 (vorl.)

ab Feb. 1959 Roding
Auflösung 1991

PzAufklBtl 5
01.07.1956  Aufstellung in Neu Tramm/Dannenberg aus Teilen des BGS-Kommandos Nord, I. GSG

ab 13. Dez. 1956 Fritzlar

ab 14. Dez. 1962 Sontra

Nach Teileingliederung in das neu aufgestellte Gebirgsaufklärungsbataillon 230 Auflösung zum 30. Juni 2008.

PzAufklBtl 6
Aufstellung 01.10.1958 in Lingen durch Erweiterung PzAufklKp 6

ab Apr. 1961 Eutin
2008 Umbenennung in AufklBtl 6 „Holstein“

PzAufklBtl 7
Aufstellung 01.04.1958  Augustdorf durch Umgliederung/Umbenennung LehrBtl PzAufkl Bremen-Grohn

Auflösung 31. Dezember 2002

GebPzAufklBtl 8 Aufstellung 01.04.1970  Freyung aus Teilen PzGrenBtl 243
2008 Umbenennung in AufklBtl 8

PzAufklBtl 10
Aufstellung 01.04.1959  in Ingolstadt aus Teilen LLPzAufklKp 9 und GebPzAufklKp 8

Auflösung 30. September 1992

PzAufklLehrBtl 11
Aufstellung 01.04.1957  in Dedelstorf – frühere Bezeichnung: PzAufklBtl 1

ab Jun. 1957 Munster
Umbenennung Mai 1958 in LehrBtl

16. März 1959 Zuordnung zu 11. PzGrenDiv und Umbenennung in PzAufklLehrBtl 11

Auflösung April 1997

PzAufklBtl 12
Aufstellung 01.10.1970  in Wildflecken aus Teilen PzGrenBtl 353 und 2./PzAufklBtl 12

ab 1981 Ebern

Auflösung 30. Juni 2004

PzAufklBtl 13
Aufstellung 01.04.1991  in Gotha  als PzAufklBtl 70 aus Teilen AufklBtlne 4, 7 und 11 (alle NVA)

1. April 1994 Umbenennung in PzAufklBtl 13

2008 Umbenennung in AufklBtl 13

PzAufklBtl 14
Aufstellung 21.06.1991 in Beelitz  als PzAufklBtl 80 aus Teilen AufklBtl 1 (NVA)

1. April 1994 Umbenennung in PzAufklBtl 14

Auflösung 31. März 1997
 

 

Selbstständige Kompanien und Brigadespähzüge

Neben den oben vollständig aufgezählten Bataillonen gab es verschiedene selbstständige Panzeraufklärungskompanien, die hier nicht aufgezählt sind. Unterstanden diese einer Brigade, wurden sie meist nach folgendem Schema bezeichnet: Die Panzeraufklärungskompanie XX0 war die Aufklärungskompanie der Brigade XX (Beispiele: Panzeraufklärungskompanie 210 → Panzerbrigade 21. Panzeraufklärungslehrkompanie 90 → Panzerlehrbrigade 9).

Entsprechend zur Benennung der Brigaden wurden manche dieser Kompanien als Luftlandeaufklärungs-, Panzeraufklärungslehr- oder Gebirgsaufklärungskompanien bezeichnet, gehörten aber zur Panzeraufklärungstruppe.

Einheiten der Panzeraufklärungseinheiten die direkt den Korps unterstanden erhielten meist die Nummer 100, 200 und 300 für eine Unterstellung jeweils unter das I., II. und III. Korps. Entsprechend wurden den temporär zur Panzeraufklärungstruppe zählenden Fernspähern die Bezeichnungen Fernspähkompanie 100, Fernspählehrkompanie 200 und Fernspähkompanie 300 gemäß ihrer Unterstellung unter eines der drei Korps zugewiesen.

 

Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Panzeraufkl%C3%A4rungsverb%C3%A4nde_der_Bundeswehr

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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