Aufklärungsdrohne KZO

Die Drohne KZO (Kleinfluggerät für Zielortung / früher: „Brevel“) ist eine unbemannte Aufklärungsdrohne. Die Drohne ist allwetterfähig und liefert bewegte Bilder in Echtzeit – dank einer Wärmebildkamera auch nachts.

KZO beim Start – Quelle Bw Eifler

Die durch ein Raketentriebwerk startende, mittels eines Propellers angetriebene und schließlich an einem Fallschirm landende Drohne liefert per Funk fortlaufend Videoaufnahmen an die Bodenstation. Der Zeitversatz bleibt unter einer Minute. Da die Kamera auf Infrarotstrahlung ausgelegt ist, funktioniert sie unabhängig von Tageslicht.

Die Datenübertragung wurde auf eine Reichweite von mindestens 120 km ausgelegt und erfolgt mit radargeführten Richtantennen sowie Frequenzspreizung mit Frequenzsprungverfahren. In der Praxis beträgt die Reichweite 100 km und die Aufklärungsreichweite 65 km.

 

Bodenkontrolle KZO – Quelle Bw Neumann

Mit den Funktionalitäten des Geotracking bzw. Videotracking ist es möglich, automatisiert entweder permanent einen Geländeabschnitt zu überwachen oder ein aufgeklärtes Ziel zu verfolgen und auch seine Geschwindigkeit zu ermitteln. Aufklärungsaufträge mit vorgegebener TOT (time over target) berechnet das System selbständig. Die abzufliegende Route wird vor dem Start programmiert, kann aber während des Einsatzes geändert werden. Autonome Geländeüberwachung und Zielverfolgung sind ebenfalls möglich.

Die mehrfach gesicherte Datenverbindung vom Fluggerät zu den Bodensystemen gewährleistet insgesamt eine sehr hohe Störresistenz.

 

KZO Landung – Quelle Bw WTD 91

Die Drohne wird von einem Startfahrzeug aus einem Behälter mittels Booster abgeschossen. Die Landung erfolgt mit Hilfe eines Fallschirm- und Dämpfungssystems, welches mit Airbags arbeitet. Das Fluggerät ist nach wenigen Stunden wieder einsatzbereit, so dass eine KZO-Drohne vier bis sechs Einsätze am Tag absolvieren kann.

Für die Entwicklung hatten sich die Firmen STN-Atlas, Dynamit-Nobel und French/UK Matra BAe Dynamics zum Kosortium GIE Eurodrone zusammengeschlossen. Die Entwicklung wurde zu 60% von Deutschland und zu 40% von Frankreich Ende der 90er Jahre finanziert.

Die Serienfertigung der Drohne wurde vom Bundestags 2001 beschlossen. Geplant war die Beschaffung von 6 Gesamtsystemen. Jedes System besteht aus 2 Bodenanlagen, 5 Bergungsanlagen und 10 Drohnen. Der Gesamtpreispreis beläuft sich auf ca. 275 Millionen Euro. Das erste System wurde im November 2005 der Truppe übergeben.

Technische Daten

  • Länge: 2,30 m
  • Spannweite: 3,40 m
  • Höhe: 0,91 m
  • max. Abflugmasse: 161 kg
  • Geschwindigkeit: 120-180 km/h
  • Aufklärungsflughöhe: 800 – 3.000 m
  • Aufklärungsflufhöhe: 800-3.500 m
  • max. Flughöhe: 4.000 m
  • Motor: 2-Takt-Zylindermotor von Göbler-Hirthmotoren
  • Aufklärungsreichweite mit Störer: 65 km
  • Aufklärungsreichweite ohne Störer: 100 km (max. 140 km)
  • Mindest-Einsatzdauer: 3,5 h
  • maximale Einsatzdauer: 6 h
  • Aufklärungssensorik: Wärmebildkamera vom Typ Zeiss „Ophelios WBG FLIR “ mit 8-fach Zoom, Wellenlänge 12 micron

Komponenten des Gesamtsystems

2 Züge à:

  • Startfahrzeug MB 5t mil gl
  • Bodenkontrollstation MB 5t mil gl HÜ/Kabine 15ft, betrieben mit drei Soldaten (Kommandant,Navigator und Bildauswerter)
  • Bergefahrzeug MB Unimog U5000
  • Instandsetzungsfahrzeug MB 5t mil gl HÜ/Kabine 15ft
  • Antennenfahrzeug MB 5t mil gl (2 t Überlast)
  • Betankungsanlage MB 5t mil gl
  • 5 x Drohne mit Transport- und Lagerbehälter (TuLb)

zusätzlich

  • MB 5t mil gl / Kabine IIFM-A Bodengeräte Insttrupp
  • MB Wolf (lang) Als Einsatz- und Kabelverlegetrupp (HVE)
  • 2 × MB 2t mil gl / Kabine IFM-A Packesel/WSA MES2/3

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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