Drohnen, Sensoren und Radar

Aufklärungsdrohnen – die Masse der unbemannten Fluggeräte der Bundeswehr

Eine Drohne ist ein unbemanntes, in der Regel wiederverwendbares Luftfahrzeug, das schwerer als Luft ist. (Englisch: Unmanned Aerial Vehicle – UAV – politisch korrekt zuweilen in der Literatur auch als Uninhabitated Aerial Vehicle erwähnt). Im englischen Sprachgebrauch werden UAVs in „Drones“ und „Remotely Piloted Vehicles“ (RPVs) eingeteilt, dabei ist eine „drone“ ein UAV, das einer vorprogrammierten Routine folgt, während RPVs ferngesteuert werden.

Die meisten unbemannten Fluggeräte der Bundeswehr gehören zum Segment der taktischen unbemannten Luftfahrzeuge in der Gewichtsklasse bis 5 Kilogramm. Als kleinste Drohnen nutzt die Bundeswehr 145 Quadrokopter des Typs MIKADO, der unter anderem zur Ausrüstung von Spähwagen gehört. In der gleichen Liga fliegen die 290 ALADIN-Flugsegler, die aus der Hand gestartet werden. Weitere Beschaffungen kleiner Drohnen sind geplant, darunter zehn nicht näher bezeichnete Systeme für den „Einsatzsofortbedarf“ von Spezialkräften sowie sechs handelsübliche Quadrokopter im Projekt SALiRFA („Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft“) im Rahmen der Atalanta-Mission.

Die zahlenmäßig drittgrößte Drohnenflotte der Bundeswehr besteht aus 85 Drohnen des Typs LUNA („Luftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung“) mit einem Abfluggewicht von 40 Kilogramm. Sie wird von der bayerischen Firma EMT gefertigt und trägt hochwertige optische Sensorik zur Verfolgung beweglicher Objekte. Mit einem Zweitaktmotor und einer Flügelspannweite von 4,17 m erreicht die Drohne eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 160 km/h. Die LUNA verzeichnete in den vergangenen Jahren hohe Absturzraten. Ausweislich der jetzt vorliegenden Antwort ereigneten sich die jüngsten Vorfälle auf Truppenübungsplätzen in Munster Süd und im polnischen Zagan sowie in Altenstadt. Als Ursachen nennt das Ministerium den „Bereich der Technik“.

Perspektivisch sollen zuerst die Drohne KZO und später die LUNA durch ein neues System „HUSAR“ („Hocheffizientes Unbemanntes System zur Aufklärung mittlerer Reichweite“) ersetzt werden. Das System (Herstellerbezeichung: LUNA NG) ist ein Aufklärungssystem des deutschen Herstellers EMT Penzberg.

Die Heeresauklärungstruppe setzt als Aufklärungsdrohnen folgende Modelle ein, die sowohl vorprogrammierten Routen folgen, aber auf per Hand gesteuert erden können:

LUNA
LUNA steht für „luftgestützte unbemannte Nahaufklärungsaustattung“. Das Aufklärungssystem LUNA ist seit April 2000 erfolgreich im Einsatz.

KZO
Die Drohne KZO (Kleinfluggerät für Zielortung)ist allwetterfähig und liefert bewegte Bilder in Echtzeit – dank einer Wärmebildkamera auch nachts.

ALADIN
Diese Klein-Drohne mit einem Einsatzradius von rund 5 km wurde speziell für den tragbaren Einsatz entwickelt.

MIKADO
Der Name MIKADO steht für Mikro-Aufklärungsdrohne im Ortsbereich. Dabei handelt es sich um einen 4-Rotor-Hubschrauber mit Elektroantrieb zur Aufklärung bei Tag und Nacht.

HUSAR
Perspektivisch sollen zuerst die Drohne KZO und später die LUNA durch ein neues System „HUSAR“ („Hocheffizientes Unbemanntes System zur Aufklärung mittlerer Reichweite“) ersetzt werden. Das System (Herstellerbezeichung: LUNA NG) ist ein Aufklärungssystem des deutschen Herstellers EMT Penzberg.

HERON
Die Aufklärungsdrohnen Heron 1 des israelischen Herstellers IAI werden von der Luftwaffe betrieben und sind seit 2010 im Einsatz.

Aufklärungsradar

PARA RASIT auf Transportpanzer TPz 1 A8A6
Der Transportpanzer TPz 1 A8A6  „Fuchs“  mit dem Rüstsatz Panzeraufklärungsradar, RASIT wird von der Panzeraufklärungstruppe (seit 2007 Teil der Heeresaufklärungstruppe) eingesetzt. Er dient den Spähtrupps als Unterstützung beim Aufklären des Gefechtsfeldes am Tag, in der Nacht und bei eingeschränkter Sicht.

Leichtes Gefechtsfeldaufklärungsradar (LeGAR) / BOR-A 550
Die Luftlandeaufklärungskompanien 260 und 310 nutzen das vom Fahrzeug Wolf (Mercedes-Benz G-Modell 290TD) abgesetzt einsetzbare Leichtes Gefechtsfeldaufklärungsradar (LeGAR) anstelle des PARA RASIT.