NVA-Aufklärungsbataillon 1 / AB-1

Aufklärungsbataillon 1 / AB-1
unterstelt der 1. MSD

Traditionsname “Richard Sorge”
1979 – 1980 Tarnname “Regenschirm”, 1980 – 1990 Tarnname “Bildfunk”

letzter Standort:
1504 Beelitz
Straße nach Fichtenwalde

 

01.12.1952 Aufstellung der Kradschützenabteilung der Volkspolizei-Bereitschaft Potsdam
01.06.1953 Umwandlung in die Kradschützenabteilung der 1. Kasernierten Volkspolizei-Bereitschaft
01.03.1956 Aufstellung des Aufklärungsbataillon 1, Abschluß mit Meldung am 30.04.1956
1956 – 1961 Aufklärungsbataillon 1 der 1. Mechaniserten Division / 1. Motorisierte Schützendivision

01.10.1962 Umstrukturierung in selbständige Aufklärungskompanie 1 (sst. AklK-1)
1961 – 1965 Aufklärungskompanie der 1. Motorisierten Schützendivision

01.12.1965 – Wiederaufstellung des Aufklärungsbataillon 1
1965 – 1990 Aufklärungsbataillon 1 der 1. Motorisierten Schützendivsion
1990 – 1991 Aufklärungsbataillon 1 im Auflösungsprozess unter dem Bundeswehrkommando Ost

Standorte:
1. Dezember 1953 – 3. Mai 1958 Potsdam-Eiche
4. Mai 1958 – 30. September 1961 Potsdam-Ruinenberg
1. Oktober 1961 – 1963 Burg-Waldfrieden

1963 – Oktober 1965 Groß Behnitz
Oktober
1965 – Dezember 1980 Lehnin “Richard-Sorge-Kaserne”

Januar 1981 – Mai 1981 Truppenlager Lehnin

Mai 1981 – 30. März 1991 Beelitz “Friedrich-Wolf-Kaserne”

 

In Durchführung des Befehls Nr. 22/56 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde am 30. April 1956, auf der Basis des Kradschützenbataillons der Kasernierten Volkspolizei, das Aufklärungsbataillon-1 als Einheit der 1. Mechanisierten Division im Standort Potsdam aufgestellt.

Struktur von 1956:

I Leitung
II Gefechtseinheit
  A Panzerkompanie
  B Schützenpanzerwagen-Kompanie
  C Krad-Kompanie
III Lehrzug
IV Bedienungseinheiten

Erstausrüstung des Truppenteils

  • 36 Fahrräder (je Kompanie)
  • Beiwagenkrad M-72 (mit MG auf Beiwagen)
  • T-34
  • SPW 152
  • SPW “Bobby”

Am 1. Oktober 1961 erfolgte die Umgliederung in Aufklärungskompanie-1 und die Verlegung zum Standort Burg. Bereits am 1. Januar 1963 wurde der Standort nach Groß Behnitz verlegt. Vom 1. Dezember 1965 bis 1. Dezember 1966 vollzog sich die Neuaufstellung als Aufklärungsbataillon-1 im Standort Lehnin entsprechend der Befehle 44/65 des Ministers für Nationale Verteidigung und 65/65 des Chefs des Kommandos des Militärbezirks V.

Struktur 1966:

Stab
Nachrichtenzug
Aufklärungskompanie
3. Aufklärungskompanie
4. Aufklärungskompanie
Funk und Funktechnische Aufklärungskompanie
Instandsetzungsgruppe
Versorgungsgruppe
Transportgruppe
Medizinischer Punkt

Am 1. Mai 1968 trat ein neuer Stellenplan in Kraft. Es erfolgte die Trennung der Aufklärungskompanie in die 1. Aufklärungskompanie (Schwimmpanzer-Kompanie) und in die 2. Aufklärungskompanie (SPW-Kompanie). 1981 wurde der Standort wiederum nach Beelitz verlegt. Die Aufgaben des Aufklärungsbataillons waren die Heranbildung und Ausbildung von Aufklärungs-Unteroffizieren und -Soldaten sowie Organisation und Führung der Aufklärung.

 

01.03.1961 Verleihung der Truppenfahne:  Am 1. März 1961 verlieh der Kommandeur der 1. Mot.-Schützendivision Oberst Gotthilf dem AB-1 die Truppenfahne. Mit der Auflösung des Aufklärungsbataillons-1 im September 1961 wurde diese wieder eingezogen. Auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung übergab am 27. Februar 1967 der Stabschef der 1. Mot.-Schützendivision Oberst Aporius dem AB-1 erneut die Truppenfahne.

13.08.1961 Einsatz bei der Schließung der Staatsgrenze der DDR im Abschnitt Schildow (MSR-1)
07.10.1971 – Ehrenname “Dr. Richard Sorge”: Auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung wurde dem Aufklärungsbataillon-1 durch den Kommandeur der 1. Mot.-Schützendivision am 21. September 1984 der Traditionsnamen “Richard Sorge” verliehen. 
02.10.1990 – Auflösung

 

Kommandeure:
30.04.1956-Juli 1958 Major Karl Firla
20.07.1958-14.10.1969 Oberstleutnant Bruno Beier
15.10.1969-30.11.1970 Oberstleutnant Lothar Roesler
01.12.1970-31.08.1971 Major Heinz Krüger
01.09.1971-1976 Oberstleutnant Max Ulrich
1976-1976 Oberstleutnant Dieter Winter m.d.F.b.
1976-1980 Major Winfried Barich
1980-14.09.1982 Major Siegfried Lautsch
15.09.1982-14.08.1986 Major Klaus-Dieter Heyde
15.08.1986 Oberstleutnant Hans-Jürgen Damm
1990 Oberstleutnant Jakobs

 

Das Unglück auf dem auf dem Riewendsee

Am 24. August 1965 kam es auf dem Riewendsee zu einem tragischen Unfall. An einem warmen Sommertag fuhr ein Schwimmpanzer der Nationalen Volksarmee auf dem See, während Kinder eines nahe gelegenen Ferienlagers des Fernsehfunks der DDR am Strand badeten. Der Schwimmpanzer PT 76 gehörte zum in Groß Behnitz stationierten Aufklärungsbataillon 1. Die Einheit wurde später nach Lehnin und dann nach Beelitz verlegt.

Spontan hatten die Soldaten hatten die Kinder zu einer Spritztour eingeladen. Mitten auf dem See passierte die Katastrophe: Die Kinder rutschten nach vorn zusammen. Vermutlich wegen der Motorhitze im Heckbereich oder weil sie hören wollten, was der aus seiner Luke schauende Fahrer zu sagen hatte. Der Panzer begann sich nach vorn zu neigen. Als plötzlich Wasser in die Luke schlug, ging alles ganz schnell. Der Panzer wurde in die Tiefe gezogen. 14 Kindern und dem Fahrer gelang der Absprung. Sieben Jungen ertranken. Der Fahrer, ein als kinderfreundlicher Offizier bekannter Unterleutnant, verbrachte sein Leben als gebrochener Mann. http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Toedliche-Spritztour-auf-dem-Riewendsee

 

 

 

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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