Reichswehr und Wehrmacht

Reichswehr: Umwandlung der Reiterregimenter

Die 18 Reiterregimenter der Reichswehr wurde in den Jahren 1934-36 wie folgt verändert:

  • Umrüstung von 5 Regimenter zu Panzer- oder Kradschützenabteilungen bzw. motorisierten Schützenbataillonen
  • zwei Regimenter blieben Reiterregimenter
  • elf wurden zu Kavallerieregimentern erweitert, sie erhielten neben einer Reiterabteilung zu fünf Schwadronen eine Radfahrabteilung mit drei Radfahrschwadronen, eine schwere Schwadron und eine Panzerabwehrschwadron. Das Regiment erhielt zusätzlich eine Nachrichtenschwadron.Diese Kavallerie-Regimenter (bis 1938 auf 13 erhöht) waren Korpstruppen und hatten lediglich den Zweck, im Kriegsfall für die Infanteriedivisionen ihres Korps Aufklärungsabteilungen (mot.) aufzustellen.

Für die seit 1935 im Aufbau befindliche Panzertruppe mussten ebenfalls Aufklärungsorgane geschaffen werden, hier schlug man den direkten Weg ein, man errichtete bis 1939 elf Aufklärungsabteilungen (mot.) und drei Aufklärungsregimenter.

Die Aufklärungsabteilung bestand aus:

  • Stab mit Nachrichtenzug
  • einer Kradschützenkompanie
  • einer schwere Kompanie.

Die Aufklärungsregimenter waren ähnlich aufgebaut, verfügten aber unter dem Regimentsstab über zwei Abteilungen.

 

2. Weltkrieg: Kampf in allen Gefechtsarten

Im 2. Weltkrieg Krieg traten die Aufklärungstruppen abteilungsweise zu den Panzerdivisionen, den leichten (mot.) Divisionen und den Infanteriedivisionen (mot.). später Panzergrenadier-Divisionen über. Die Stärke und Ausstattung variierte, so verfügte die Aufklärungsabteilung einer Panzerdivision über:

  • Stab und Stabskompanie
  • Panzerspähkompanie
  • leichte Panzeraufklärungskompanie
  • Panzeraufklärungskompanie
  • schwere Aufklärungskompanie
  • Versorgungskompanie.

Die Aufklärungsabteilungen der Pz- und PzGren-Div der Wehrmacht/Waffen-SS waren stets mit die Hauptträger des Kampfes in allen Gefechtsarten. Durch die überdurchschnittlich gute Ausstattung mit Spähpanzern und SPW, bzw Schwimmwagen und Krädern mussten die Aufklärer neben den klassischen Spähaufgaben auch für „Feuerwehreinsätze“ bereitstehen. In den Infanteriedivisionen der letzten Kriegsjahre wurde sog. Füsilierbataillone aufgestellt. Sie waren zum größten Teil fahrradbeweglich und mitunter der am besten ausgebildete Verband innerhalb der Division. Im Laufe des Krieges änderte sich die Auftragslage der Aufklärungs- und Füsilierverbände immer weiter weg von der eigentlichen Bestimmung in Richtung einer kampfstarken und relativ schnell verfügbaren Reserve.