Sd.Kfz. 234/2 Schwerer Panzerspähwagen „Puma“

SdKfz 234/2 "Puma"
SdKfz 234/2 “Puma”

Das Konzept des Panzerspähwagen Luchs der Bundeswehr basiert auf dem des Sd.Kfz. 234/2 „Puma“.

Beim Sd.Kfz. 234/2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des erfolgreichen 8-Rad Panzerspähwagen 234/1. Verstärkte Panzerung, ein leistungsfähigerer 12-Zylinder Dieselmotor und die 5 cm Kanone im geschlossenen Turm machten den Puma zu dem herausragenden Aufklärungsfahrzeug seiner Zeit.

„Rückwärtsfahrer: Marsch! Marsch!“
Die ersten drei Ausführungen der Serie Sd.Kfz. 234 hatten 8-Rad Steuerung und einen zusätzlichen Rückwärtsfahrer, das Fahrzeug fuhr vorwärts und rückwärts gleich schnell. Zurücksetzen mit Höchstgeschwindigkeit kann bei Feindberührung von entscheidender Bedeutung sein, wenn aus einer gefährlichen Situation blitzschnell herausgefahren werden muss.

Der Puma erhielt den Turm des aufgegebenen leichten Panzers Leopard mit einer 50-mm-Kanone (mit sog. Saukopfblende). Diese Bewaffnung war mehr als großzügig und verleitete die Besatzung mehr als einmal in den Kampf einzugreifen, statt aufzuklären. Ursprünglich für die Verwendung in Nordafrika vorgesehen, dort aber nicht mehr zum Einsatz gekommen, diente der Puma auf allen anderen Kriegsschauplätzen.

Insgesamt wurden 101 Puma gebaut, die in der Masse auf vier Divisionen verteilt und dort in den Panzerspähwagen-Kompanien Typ A eingesetzt wurden.

Die Einheiten, die sicherlich SdKfz 234/2 bekommen haben sind die folgenden:

  • 25 Fahrzeuge: 1./Panzer-Aufklärungs-Lehr-Abteilung der Panzer-Lehr-Division (Ende 1943, Anfang 1944)
  • 25 Fahrzeuge: 1./Panzer-Aufklärungs-Abteilung 2 der 2. Panzer-Division (1944). Dazu im Herbst 11 Fahrzeuge (die letzten fabrikneuen und einige reparierte).
  • 16 Fahrzeuge: SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 1 der 1. SS-Panzer-Division – mit wahrscheinlich 5 SdKfz 251/9 oder SpW 233. (Frühling 1944)
  • 16 Fahrzeuge: Panzer-Aufklärungs-Abteilung 20 der 20. Panzer-Division – mit wahrscheinlich 5 SdKfz 251/9. (Sommer, Herbst, 1944).Im Winter hatte diese Division 13 234/2 und 3 234/3.
  • 6 Fahrzeuge: 1./Panzer-Aufklärungs-Abteilung 7 der 7. Panzer-Division – mit 15 anderen Typen von SpW und SdKfz 251. (Frühling-Sommer, 1944)
  • 2 Prototypen: 2. SS Pz Div an der Ostfront, mit 2 SpW 222. (Ende 1943)
  • 1 Fahrzeug:  Führungswagen der St/1. Pz Aufkl Kp/ Pz Aufkl Abt 13 der PzDiv 13. (Sommer, 1944) Die übrigen SpW der Abteilung: SpW 222, SpW 232 8-rad, und viele Typen von SdKfz 251.
  • 1 Fahrzeug wurde dem Panzer-Späh-Zug der Panzer-Abteilung Putlos (Kampfgruppe Panzer-Division Clausewitz) zugeteilt.
  • 1 Fahrzeug (mindestens), mit der Nummer “1111”. 9.SS Pz Div:  (mit 234/1, 234/3 und 251. (Sommer 1944)
  • Fahrzeuge standen beim Ersatzheer, wurden aber zur Fronttruppen als Ersatz abgegeben. (Panzer Lehr, Sommer, 1944; 2. SS, Sommer 1944; 2. Pz Div, Sommer, 1944, Fraglich ist die 16. Pz Div, Winter 1944/1945, im Protektorat, vielleicht höchstens 1 Fahrzeug, neben anderen 234-Typen.
  • Fahrzeuge befanden sich auch beim Waffen-Prüfamt oder bei Ausbildungsverbänden.
  • Anmerkung: Es kann immer sein, dass einige reparierte Fahrzeuge wieder einer – bestehenden, oder neuen – Einheit übergeben wurden. Die Fabrik Büssing-NAG produzierte noch 15 Fahrgestelle, die vielleicht auch mit Türmen ausgerüstet sein konnten.

Berichte, dass im Februar-März 1945 in Lauchhammer das Ersatzbataillon der 21. Panzerdivision neue Achtrad-Spähpanzer (Puma) mit Infrarot-Nachtsichtgeräten erhielt  (Quelle: DER FREIWILLIGE 4/99, Bericht von Maik Sieberhagen – Die Kämpfe in der Niederlausitz im April 1945), können auf einer Verwechslung beruhen: Bei dem System “Puma” handelte es sich um Kpz Panther mit F.G. 1250 oder F.G. 1252 Infrarot-Nachtsichtgeräten.

 

Sd.Kfz. 234/2 „Puma“
Technische Daten

  • Typ: schwerer Panzer-Spähwagen, 8-Rad
  • Motor: Tatra „103“, luftgekühlter V-12-Dieselmotor, Hubraum 14.825 ccm
  • Motorleistung: 210 PS
  • Radstand: 2,75 m (1,35 m Drehgestell)
  • Länge: 6,80 m
  • Breite: 2,36 m
  • Höhe: 2,29 m
  • Gewicht: 11 t
  • Fahrbereich: Straße 900 km, Gelände 600 km
  • Bewaffnung: 5 cm L/60, MG 42
  • Besatzung: Fahrer, Kommandant, Richtschütze und Rückwärtsfahrer („Funker, zugl. 2. gp. Kraftwagenfahrer“) 

 

Quellen: http://miniatures.de/html/ger/matchbox40076.html
https://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php?thread/178-ein-wunder-sdkfz-234/
Dank an Piet Duits für Tipps!

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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