HUSAR – Nachfolger von KZO und LUNA
Perspektivisch sollen zuerst die Drohne KZO und später die LUNA durch ein neues System „HUSAR“ („Hocheffizientes Unbemanntes System zur Aufklärung mittlerer Reichweite“) ersetzt werden. Das System (Herstellerbezeichung: LUNA NG) ist ein Aufklärungssystem des deutschen Herstellers EMT Penzberg. Es befindet sich seit 2010 in Entwicklung.
Die Drohne hat eine Spannweite von 530 cm und ein maximales Abfluggewicht von 100 kg. Sie kann je nach Nutzlast bis zu 12 Stunden in der Luft bleiben. Sie startet mit Hilfe eines Katapultes. Die Landung erfolgt an einem Fallschirm oder mittels Netzlandung mit autonomem Landeanflug. Die Flugroute wird vor dem Start programmiert, kann aber auch während des Flugs von der Bodenstation geändert werden.
Im Juli 2017 wurden zunächst drei Systeme sowie ein zusätzliches Ausbildungssystem von der Bundeswehr als Einstieg in die Ablösung der Systeme LUNA und KZO bestellt.
Im Jahr 2019 wurden rund 130 Millionen Euro durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zur Beschaffung weiterer neun Luna Aufklärungssysteme freigegeben. Die somit beschafften 13 Systeme (inkl. einem Ausbildungssystem) Luna Next Generation/Bundeswehr (Luna NG/B) lösen die 6 Systeme mit je 10 Drohnen der „Kleinfluggeräte Zielortung“ (KZO) ab.
Zum Lieferumfang eines System Luna NG/B gehören fünf unbemannte Luftfahrzeuge mit elektrooptischer und Infrarot Sensorik, zwei Bodenkontrollstationen und die dazugehörigen Kommunikationsmittel in geschützten Funktionscontainern, zwei Telemetrie-Antennen auf Anhängern, eine in einem geschützten Container integrierte Werkstattausstattung sowie ein Ersatzteilpaket. Zu einem System gehören in der Standardkonfiguration je zwei Start- und Landevorrichtungen.
Aufklärungsdrohne HUSAR im Test
Der LehrVsuZg HUSAR wurde im Dezember 2018 aufgestellt um die Einführung des Systems „HUSAR“ zu begleiten und wird voraussichtlich Ende 2020 wieder aufgelöst. Die Drohne „HUSAR“ wird derzeit (September 2019) im ArtLehrBtl 345 beim LehrVsuZg HUSAR einer sogenannten „taktischen Einsatzprüfung“ unterzogen.
Der LehrVsuZg HUSAR soll im Wesentlichen gegliedert wie ein geplanter zukünftiger HUSAR Zug sein. Das Personal wurde von April bis Juli 2019 von der Industrie soweit ausgebildet, dass es das System im Rahmen der Einsatzprüfung bedienen kann. Die Planungen sahen vor, dass das erste Seriensystem Ende 2019 erfolgt.
Der HUSAR Zug basiert auf der Gliederung eines LUNA Zuges und verfügt im Gegensatz zum KZO Zug über 2 FlugGrp.
Zur Ausstattung des Zuges gehören:
- 5 Fluggeräte
- 2 Bodenkontrollstationen
- 2 Antennensysteme
- 2 Netzlandesysteme
- 2 Startkatapulte
- 1 Werkstattausstattung
HUSAR – Technische Daten (Stand 2020)
- Länge/Breite/Höhe: 3220 mm, 5340 mm, 720 mm
- Motorleistung: 14 PS
- Geschwindigkeit: max. 150 km/h
- Dientsgipfelhöhe: >18.000 ft
- Flugzeit: bis zu 12 Stunden
- Reichweite: bis 100 km um Bodenkontrollstation
- Gefechtsgewicht: ca. 110 kg
- Start: Katapult, Landung: Netz- oder Fallschirmlandung
Ein System besteht aus 5 Luftfahrzeugen mit elektrooptischer und Infrarot Sensorik und 14 Fahrzeugen – u.a. mit zwei Telemetrie-Antennen auf Anhängern, zwei Bodenkontrollstationen in geschützten Funktionscontainern, einer Werkstattausstattung sowie zwei Start- und zwei Landevorrichtungen. Bedienungsmannschaft: 39 Soldatinnen und Soldaten.
Die HUSAR löst in einem ersten Schritt das System KZO ab, in einem weiteren Schritt soll sie auch das System LUNA ersetzen. War das System KZO sämtlich auf ungeschützten Fahrzeugen aufgebaut so wird HUSAR mit geschützten Fahrzeugen auffahren.