James Blunt: Vom britischen Aufkläreroffizier zum Popstar
Als er im Kosovo als Panzeraufklärer im Einsatz war, war der junge Offizier gerade mal 22 Jahre alt. Sieben Jahre später war James Blunt in den Pop-Charts nach oben gestürmt. Seine Single „You’re Beautiful“ und sein Debüt-Album „Back To Bedlam“ waren wochenlang die Nummer eins der Hitlisten.
Seine Offizierslaufbahn hat es Blunt nicht gerade leicht gemacht: Ein Hauptmann der legendären Blues and Royals der Household Cavalry als gefühlsseliger Sänger? Das passt nicht ins Bild vom Pop- und vor allem Rockmusiker! Eigentlich sollte niemand erfahren, dass Blunt seine ersten Songs als Soldat in einem Krisengebiet komponierte. Sein Management glaubte, es könne dem Image des empfindsamen Musikers schaden, wenn er in Uniform oder mit einem Panzer abgebildet wird, und hält die wenigen Aufnahmen unter Verschluss. Zu Unrecht.
Blunt erblickte als Offizierssohn in einem Militärkrankenhaus das Licht der Welt erblickte und genoss nach dem Studium eine Ausbildung an der englischen Militärakademie Sandhurst. Warum ging er diesen beschwerlichen Weg? Blunt: „Die Armee hat meine Studiengebühren für die Universität bezahlt. Wenn man so will, war es ein teures Lehrgeld, denn eigentlich wollte ich ja immer Musik machen.“
Bei Blunt, der nach dem Anblick von Massengräbern, Zerstörung und Armut „in den langen Nächten von Pristina“ zur Feder griff und dichtete, klingen Lieder wie „Cry“ oder „Goodbye, My Lover“ so ergreifend und tiefsinnig, dass man den Jungen mit der Gitarre im Feldlager vor sich sitzen sieht. Das traurige Antikriegslied „No Bravery“ etwa schrieb er im Krieg „in Stiefeln, neben meinem Panzer im Schlafsack liegend“. Das wird für das inzwischen so große Publikum von Videoaufnahmen aus dem Kosovo-Krieg 1999 untermalt. Blunt begleitet sich in Konzerten alleine am Klavier zu einem Text, der bis ins Mark desillusionierend ist.
Sie können die CD hier online bestellen.
Link
http://www.jamesblunt.com/
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