Aufklärungsdrohne ALADIN

ALADIN ist eine Aufklärungsdrohne im Nahbereich für Ziel-, Wirkungs- und Lageaufklärung bei Tag und Nacht. Die Aufklärungsergebnisse liegen in Echtzeit vor und ermöglichen den militärischen Führern detaillierte Lageentscheidungen.

Der Name Aladin ist ein Akronym ihrer Beschreibung und steht für „Abbildende luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich“. Nachdem im März 2005 die Heeresaufklärungstruppe 115 Drohnensysteme bestellt hat, wurde diese Drohne entwickelt. Am 19. Oktober 2005 erfolgte die Übergabe des ersten Seriensystems ALADIN an die Panzertruppenschule in Munster. Bis Juni 2014 wurden insgesamt 323 Aufklärungsdrohnen geliefert, von denen sich zu diesem Zeitpunkt 290 Drohnen (145 Systeme) im „nutzbaren Bestand“ der Bundeswehr befanden.

Das Fluggerät

Das Fluggerät ist ohne Werkzeuge leicht zerleg- und zusammensetzbar, um den Transport zu vereinfachen. Es ist innerhalb von fünf Minuten einsatzbereit und wird durch Werfen aus der Hand oder mit Hilfe eines Gummiseils gestartet. Die Landung erfolgt per Sacklandung.

Im Rumpf des Fluggeräts ist die jeweilige Sensornutzlast fest integriert. Je nach Lichtverhältnissen und Einsatzzweck stehen jeweils unterschiedliche Rümpfe für Taglicht (Farbbilder, bei Dämmerung Schwarzweißbilder) und Nachtsicht (Infrarot) zur Verfügung; diese unterscheiden sich in erster Linie durch die Sensorik. Um das Auffinden des Fluggeräts nach der Landung bei Dunkelheit zu erleichtern, ist an der Oberseite der Nachtsicht-Rümpfe zusätzlich eine Infrarot-LED verbaut.

  • Antrieb: Bürstenloser Gleichstrommotor 12 Volt, einklappbarer Zweiblatt-Propeller
  • Energieversorgung: Lithium Polymer Batteriepaket 14 Volt, 9 Ah (Angabe Bundeswehr)
  • Geschwindigkeit: 45-70 km/h
  • Flughöhen: 50-150m über Grund
  • Reichweite: 5-15 km
  • Flugdauer: bis zu 60 min
  • Maximal zulässige Windgeschwindigkeit (Böen eingeschlossen):
    • Start und Landung circa 8,0m/s
    • Flug circa 10,0m/s
  • Länge: 1,57 m
  • Spannweite: 1,46 m
  • Höhe (inklusive Antenne): 0,36 m
  • Masse: circa 3,2 kg

Bodenkontrollstation

Die Bodenkontrollstation umfasst die Sende- und Empfangsanlage, inkl. Antennenmast sowie Stab- und Panelantenne und das Bediengerät. Der Antennenmast verfügt über eine Antennennachführhilfe.

Die Bodenkontrollstation besitzt die Möglichkeit zur Kontrolle der autonomen Umfliegung von Geländehindernissen, kann digitale Missions-Karten in 2D- oder 3D-Anzeige abrufen und hat die Möglichkeit zur Bildauswertung und -Speicherung. Die Bodenkontrollstation hat ein Gewicht von 17 kg, nutzt beim Senden das UHF-Band und für den Empfang das C-Band. Bei einem Verbindungsverlust (Uplink) leitet das Fluggerät nach zehn Sekunden automatisch ein Notverfahren ein; hierzu folgt Aladin der vorher festgelegten Flugstrecke und führt in der Landezone automatisch eine Sacklandung durch. Bei Ausfall des GPS-Sensors leitet Aladin nach 60 Sekunden automatisch eine Sicherheitslandung ein.

Das Bediengerät dient der Flugplanung, Flugführung und Darstellung der Aufklärungsergebnisse. Dem Bediener werden Informationen über Position und Betriebszustand des Fluggeräts in Echtzeit angezeigt.

 

Externer Link:

Datenblatt ALADIN der Fa. EMT
http://www.emt-penzberg.de/uploads/media/ALADIN_de_01.pdf

 

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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