Auflärungsdrohne LUNA
Die Drohne LUNA gehört zusammen mit der Drohne Aladin zu den Arbeitstieren der Aufklärungstruppe:
LUNA ist ein einfach zu bedienendes, unbemanntes Luftfahrzeugsystem (UAS) für Überwachung, Erkennung und Ortung in Echtzeit mit einer Reichweite von mehr als 100 km und einer Flugdauer von größer 6 (optional 8) Stunden. Das LUNA-System wird vom deutschen Heer seit März 2000 auch unter rauen Wetterbedingungen und in schwierigem Gelände erfolgreich zu Aufklärungsmissionen in Kosovo, Mazedonien, Afghanistan und Mali eingesetzt.
Das propellergetriebene Fluggerät startet mit Hilfe eines Katapultes. Die Landung erfolgt an einem Fallschirm oder mittels Landung in einem Fangnetz mit autonomem Landeanflug. Die Flugroute wird vor dem Start programmiert, kann aber auch während des Flugkurses von der Bodenstation geändert werden.
Luna kann bei einer Eindringtiefe von 100 km die Lage „live“ aufklären. Dadurch gewinnt die eigene Truppe einen Informationsvorsprung. Dieses kleine, wendige Aufklärungssystem ist im wesentlichen mit handelsüblichen Baugruppen in Leichtbauweise konzipiert. Luna kann im Rahmen des modularen Nutzlastkonzeptes wahlweise mit bis zu sieben Kameras, abhängig vom Auftrag, ausgerüstet werden. Diese Kameras liefern Video-, Infrarotfilme und Standbilder in Echtzeit zur Bodenkontrollstation und verkürzen damit erheblich die Reaktionszeiten; eine spätere Auswertung ist ebenfalls möglich, da die Daten aufgezeichnet werden. Das Fluggerät wird nach vorheriger Eingabe des Flugkurses (programmgesteuerter Flug) von einem Katapult gestartet. Je nach Lageentwicklung ist der Steurer/Flugplaner in der Lage durch Eingabe neuer Wegpunkte, während des laufenden Fluges, einen neuen Flugkurs einzugeben. Die Aufklärungsergebnisse werden ausgewertet und über ADLER an den jeweiligen Bedarfsträger (OPz) weitergeleitet. Nach Durchführung des Aufklärungsauftrages landet das Fluggerät mit einem Fallschirm an einem vorbestimmten Ort, wird technisch überprüft und kann danach erneut eingesetzt werden.
Daten
- Antrieb: luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-Boxermotor (Hirth 4103), 100 cm³, ca. 6 kW, Propeller
- Spannweite 4,17 m
- Länge 2,36 m
- Höhe 0,87 m
- Startmasse < 40 kg
- max. Geschwindigkeit 70 km/h
- max. Flughöhe (ISA) 5000 m
- max. Flugdauer 6–8 Stunden
- Daten-Link Reichweite > 100 km
Sensoren
Für den Einsatz kommen folgende Kameras und Sensoren zum Einsatz:
- 1 × Farbvideo CCD-Kamera für die Sicht des Piloten
- 1 × 3-Achsen-stabilisierte, schwenkbare, modulare Sensorplattform
- 4 × abwärts blickende Farbvideo-Kameras
- optional: Wärmebildkamera (Zeiss ATTICA C384 MW D)
- optional: NIR-Videokamera
Bedienung
Die Aufklärungsdaten werden über eine Duplex-Mikrowellenverbindung im C-Band in Echtzeit übertragen. Dabei können über einen Uplink Steuerbefehle zur Korrektur des Flugkurses eingegeben werden. Über einen Downlink werden die Videosignale übertragen.
Durch die weitgehende Automatisierung ist die Bedienung des LUNA Systems sehr einfach und es wird kein Bedienpersonal mit fliegerischen Vorkenntnissen benötigt. Die Ausbildung kann in wenigen Wochen durchgeführt werden. Trotzdem ist die Leistung von LUNA vergleichbaren konventionellen Aufklärungs- und Überwachungs-UAS überlegen.
Alle Systemkomponenten können in kleinen Fahrzeugen oder mobilen Kabinen transportiert und von wenigen Soldaten in Betrieb genommen werden. Damit wird eine schnelle Verlegung durch Transporthubschrauber möglich. Durch das modulare Nutzlastkonzept erlaubt LUNA dem Nutzer mit dem schnellen technischen Fortschritt bei Sensoren mitzuhalten und immer an vorderster Front der Technologie zu bleiben.
LUNA hat in den Einsätzen seither an Bedeutung gewonnen. Das System kann eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzlasten tragen, ist auf geschützten Fahrzeugen integriert worden und erlaubt sehr flexible Operationen in Konfliktregionen. Durch die direkte Integration in die Einsatzverbände des Heeres ist eine zeitnahe Verfügbarkeit der Überwachungsergebnisse für den taktischen Einsatzführer vor Ort gewährleistet.
Systemelemente
- Startkatapult
- Instandsetzungskabine
- Antenne
- Bodenkontrollstation
- Drohne
- Netzlandesystem
Externer Link
Datenblatt LUNA der Fa. EMT
http://www.emt-penzberg.de/uploads/media/LUNA_de_02.pdf
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