LLAufklFz Wiesel 1

Eines der zwölf Wiesel der LLAufklKp 310 (Lüneburg) wurde im Sommer 2001 im Truppenversuch auf seine Eignung als Spähpanzer getestet. Rheinmetall Landsysteme hatte den WIESEL 1 TOW in ein Aufklärungsfahrzeug umgerüstet. Der LLSpähPz wurde im Juli 2001 als Truppenversuchsmuster an die Bundeswehr übergeben.

Umfangreiche Umbaumaßnahmen waren erforderlich, um aus einem WIESEL 1 TOW das Aufklärungsfahrzeug zu erstellen. So wurde die alte TOW-Waffe ausgebaut, aus ergonomischen Gründen setzte man das Fahrzeugdach einige Zentimeter höher und montierte neue Sitze für die dreiköpfige Mannschaft, die aus dem Kommandanten, dem Späher und dem Fahrer besteht.

Die Sitze für die 3 Besatzungsmitglieder (Kommandant, Späher und Fahrer) wurden umplatziert. Um eine effektive Spähtätigkeit zu ermöglichen wurde die AOZ 2000 Optik auf einem neigbaren, bis zu 3 m ausfahrbaren Hubmast installiert. Darüber hinaus verfügt der Spähpanzer über das Führungs- und Kommunikationssystem FaKoM mit dem der Kommandant jederzeit aktuelle Informationen über die jeweilige taktische Situation, also z.B. die Stationierung feindlicher Verbände, abrufen kann. Zur Kommunikation sind moderne Funkgeräte installiert (VHF – SEM 80/90, HF – HRM 7400) . Zum Eigenschutz ist das Luftlandeaufklärungsfahrzeug mit einem MG3 auf einer Freirichtlafette ausgestattet. Zusätzlich ist der Besatzung eine Granatpistole zugeteilt. Nach Ablauf der Testphase besteht ein Bedarf an insgesamt 12 dieser Aufklärungsfahrzeug.

 

Die Aufklärungstechnik

Die Hybride Navigationsanlage besteht aus der Inertialeinheit LLN-Gy, dem GPS-Empfänger PLGR96, einer GPS-Antenne und dem Odometer EWG 20.

Ferner erhielt diese Variante die Aufklärungsoptik AOZ 2000 (Autonomes Optronisches Zielsystem). Der Gerätesatz AOZ beinhaltet TV-Kamera, IR-Kamera; Laserentfernungsmesser, SNK, Großfeldlupe sowie Bediengeräte. Das AOZ befindet sich auf einer Schwenk-/Neige-Einrichtung, die auf einem bis auf 3 Meter Höhe ausfahrbaren Hubmast montiert wurde.

Durch das ebenfalls neu eingerüstete leistungsfähige Führungs-, Kommunikations- und Informationssystem FaKoM und das zusätzlich eingebaute Tagzielgerät ist das WIESEL 1 Aufklärungsfahrzeug nach Meinung von Rheinmetall für seine zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

Der Gerätesatz FaKoM beinhaltet das Bedien- und Anzeigegerät, die Rechnereinheit, MIDAT mit Speicherkarte sowie eine Tastatur.

LLAufklFz Wiesel 1
Technische Daten

  • Typ: luftlandefähiger Waffenträger
  • Gefechtsmasse: ca. 2750 kg
  • Länge: 3,26 m
  • Breite: 1,82 m
  • Höhe: 2,00 m
  • Motor: 5-Zylinder VW-Diesel TDI mit Abgasturbolader, Hubraum: 2.000 cm³
  • Leistung: ca. 65 kW (etwa 87 PS)
  • Fahrwerk: Kette, 4 Laufrollen, 1 Stützrolle
  • Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
  • Fahrbereich: 200 km Straße
  • Besatzung 3 Mann (Kommandant, Späher, Fahrer)
  • Entdecken von Kfz/Personen bis 2500 m
  • Erkennen von Kfz/Personen bis 2000 m
  • Identifizieren von Kfz/Personen bis 1800 m
  • Personenerkennung bis 1000 m bei Tagsicht
  • Entfernungsmessung zwischen 100 m und 3000 m
  • Sprechfunk: VHF und HF – SEM 80 / HRM 7400
  • Datenfunk: VHF und HF
  • IT und Führungssystem Rechner, Com.-Server
  • Hybrid-Navigationsanlage
  • Bewaffnung: MG3 7,62 mm auf Freirichtlafette, GranatpistoleDank an Ofw d.R.Holger Lübberstedt (http://www.p-modellbau.de/) für Tipps und für erste Fotos! Danke an HG d.R. Benjamin Pawlak (ehem. LLBrigSpähZug 31 und LLAufklKp 310, Lüneburg, der mich darauf hinwies, dass die LLAufklKp 310 nur mit Wiesel 1 TOW (nicht BMK 20 mm) ausgerüstet ist. 

Herausgeber von pzaufkl.de/heeresaufklärer.de. PzAufklAusbKp 3/2, 3./PzAufklBTl 2, BrigSpz 5, Hessisch Lichtenau. div. Wehrübungen. Letzter Dienstgrad Olt.d.R. (vorl.)

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