Aufklärungseinheiten der Kavallerie

Die Wurzeln der deutschen Aufklärungstruppen (und ihrer Husarentradition) gehen bis ins Jahr 1743 zurück, als König Friedrich der Große im „Reglement für die Preußischen Husarenregimenter“ festlegte, dass diese unter anderem auch Aufklärungsdienste zu verrichten hätten. Dennoch waren die Husaren nach wie vor eine Kampftruppe.

Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 gab es zum ersten mal Verbände, die lediglich Aufklärungsarbeit verrichteten. Die Kavallerie der deutschen Bundesstaaten wurde geteilt, der größere Teil, 216 Eskadronen, wurde in neun Kavalleriedivisionen zusammengefasst und bildete so die klassische „Schlachtenkavallerie“. Der kleinere Teil, 189 Eskadronen, wurde in den Infanteriedivisionen für „Kundschafts- und Sicherheitsdienste“ eingesetzt. So standen in diesem Krieg jeder Infanteriedivision ein Kavallerieregiment zur Verfügung, das überwiegend für die Gefechtsaufklärung verwendet wurde. Hauptsächlich wurden dafür Husaren- und Dragonerregimenter ausgewählt, diese hatten als Bewaffnung einen Karabiner und konnten so auch infanteristisch eingesetzt werden.

1. Weltkrieg: Einzug der Technik

Im 1. Weltkrieg wurden die 110 aktiven Kavallerieregimenter als Heereskavallerie in Kavalleriedivisionen zusammengefasst, die Mehrzahl der Kavallerieregimenter wurden jedoch einzeln den Infanteriedivisionen für Aufklärungs-, Sicherungs- und Meldedienste zugeteilt. Träger der Gefechtsaufklärung war der Spähtrupp zu Pferde (Offizierspatrouille), technische Mittel, wie der Ballon, das Flugzeug und teilweise auch das Kraftfahrzeug verbesserten die Aufklärung.