Heeresstruktur 3 (1970–1979)
Der Wechsel zur Heeresstruktur 3, mit der die NATO-Strategie der Flexible Response strukturell umgesetzt wurde, ergab für die Struktur der Panzeraufklärungsbataillone keine Veränderungen. Die letzten Aufstellungen erfolgten 1970 mit dem Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 in Freyung und dem Parızeraufklärungsbataillon 12 in Wildflecken (später Ebern). Damit verfügte die Panzeraufklärungstruppe insgesamt über elf Bataillone.
Im Zuge der Heeresstruktur 3 wurden für die Panzerregimenter der Korps Panzerspähzüge mit je zehn SPz kurz (Hotchkiss) aufgestellt.
Ab 1975 wurde der Schützenpanzer kurz gegen den schwimmfähigen 8-Rad-Spähpanzer Luchs, der mit einer 20-mm-Bordkanone bewaffnet war, ersetzt. Im Panzeraufklärungslehrbataillon 11 in Munster und im Panzeraufklärungsbataillon 3 in Lüneburg wurden die schweren Kompanien mit dem Schützenpanzer Marder ausgestattet.
Diese Bataillone 3 und 11 hatten in der Heeresstruktur 3 folgende Struktur:
- 1. Stabs- und Versorgungskompanie, u.a. mit einem Radarzug
- 2.Panzeraufklärungskompanie mit 2 leichten Spähzügen (mit je 4 leichten Spähtrupps mit je 2 SpPz Luchs) und 1 schweren Spähzug (mit 3 schweren Spähtrupps mit je 3 KPz Leopard 1)
- 3.Panzeraufklärungskompanie mit 2 leichten Spähzügen (mit je 4 leichten Spähtrupps mit je 2 SpPz Luchs) und 1 schweren Spähzug (mit 3 schweren Spähtrupps mit je 3 KPz Leopard 1)
- 4. schwere Panzeraufklärungskompanie bestehend aus 2 Schützenpanzerzügen (je 5 SPz Marder), 2 Panzerzügen (je 5 KPz Leopard 1), 1 Panzermörserzug (6 Panzermörser 120 mm) sowie 1 Pionierzug mit 2 Pioniergruppen MTW M113 und Schlauchbootbrückengerät MLC 60
Die übrigen Bataillone waren noch statt mit SPz Marder und SpPz Luchs mit SPz kurz, und statt mit dem Kampfpanzer Leopard 1 mit dem Kampfpanzer M48 ausgestattet.
Mit dem Zulauf der Spähpanzer Luchs Ende der 70er Jahre kamen auch neue weitreichende Funkgeräte. Nun konnte die Spähaufklärung endlich so durchgeführt werden, wie sie seit 1956 gedacht war, und nun sah das Bataillon so aus, wie es sich die Kommandeure immer gewünscht hatten. Doch waren Schwächen der Gliederung nicht zu übersehen. Die nun hochbeweglichen leichten und die schweren Spähtrupps waren schwierig zu koordinieren, die schwere Kompanie war mit Pionierzug und Panzermörserzug – diese hätten in einer eigenen Unterstützungskompanie zusammengefasst gehört – überfrachtet, das Schlauchboot-Brückengerät – eingeführt für eine Maximal-MLC 30 im Bataillon – war für die mitlleren Kampfpanzer und Marder ungeeignet und half nicht über versumpfte Bäche weg. Dies tat auch die Schwimmfähigkeit des Spähpanzer Luchs nicht, die auf eine Grundsatzforderung, alle gepanzerten Radfahrzeuge des Heeres müssten schwimmfähig sein, zurück ging und deren Nutzen bis heute zweifelhaft erscheint und jedenfalls den Luchs erheblich größer als notwendig gemacht hat. Stattdessen wäre ein Brückenlegepanzer erforderlich gewesen, den nur die Brigaden hatten und den ihnen die Division nur ungern wegnahm.
Jeder Brigade war zusätzlich ein Brigadespähzug zugeordnet. Am Beispiel der PzBrig 31 ist exemplarisch die Einbindung in das Organigramm der Brigade gezeigt.
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